Es wird ein einfaches, niedriges Volumen entwickelt, welches sich von einem nordseitig geschlossenen Körper über v-förmiges Öffnen über Eck hin zu Aussicht und Sonne orientiert. 

Villa Drei Birken

TYPOLOGIE Residence, Innenraum
STATUS Auftrag, Gebaut
ORT Sexten, Italien
JAHR 2016
AUFTRAGGEBER Residence Villa 3 Birken

DESIGN TEAM Eva Castro, Micol Fronza, Ulla Hell, Holger Kehne, Peter Pichler, Chuan Wang
PHOTO CREDIT Holger Kehne

Residence Villa Drei Birken befindet sich an einem Südhang am Siedlungsrand. Die ursprünglich alleinstehende Villa stammt aus den 60ern, wurde in den 80ern umgebaut und besteht aus einer Privatwohnung und vier Ferienwohnungen, sie soll um 6 weitere Wohneinheiten und einigen Service- und Gemeinschaftsräumen erweitert werden. Es wird ein einfaches, niedriges Volumen entwickelt, welches sich von einem nordseitig geschlossenen Körper über v-förmiges Öffnen über Eck hin zu Aussicht und Sonne orientiert. 

Die ursprüngliche Villa soll als eigenständiges Gebäude erkennbar bleiben, weshalb der Neubau sich nicht an den Bestand anlehnt, sondern sich über eine Schattenfuge klar absetzt. Das neue Volumen soll sich der Villa unterordnen und wird deshalb, soweit es der felsige Untergrund zulässt, in den Hang hineingebaut. Eine leichte Drehung orientiert den Zubau subtil vom Bestand weg, um die Aussicht auf die Bergkulisse optimal einzufangen. Im Untergeschoß fungiert ein Gelenk als Gemeinschaftsraum und Verbindung zwischen Alt- und Neubau, dieses wird von der Straßenseite allerdings nicht wahrgenommen. Ost- und Nordfassade sind relativ geschlossen, um zum Einen die klare Trennung zwischen Neubau und Bestand zu unterstreichen, zum anderen wurden im Norden alle Funktionsräume, welche kein Tageslicht benötigen, angeordnet. Sechs großzügige Ferienappartements öffnen sich zur Sonne und zum Dolomitenpanorama, das durch raumhohe Verglasungen inszeniert wird. Der verbaute Außenraum findet sich auf der nutzbaren Dachfläche in Form einer in extensive Begrünung integrierte Terrasse wieder. 

Der Zubau bedient sich einer sehr reduzierten Materialität und Farbgebung: Voroxidiertes Kupfer in unterschiedlich breiten horizontalen Bändern umhüllt das Volumen, raumhohe Glasfronten holen Licht und Aussicht ins Innere, und heimisches Lärchenholz kleidet die südseitigen Terrassen. Mit Eisensulfaten pigmentiert, differenziert das Holz die nordseitigen Servicebereiche. Kupfer und Lärche verändern sich durch natürliche Witterung, wodurch sich der Neubau harmonisch in die Umgebung einfügt.