Ein Band entfaltet sich zur Balustrade eines Balkons, der nahtlos in die umgebende Topografie übergeht.

DOLOMITENBLICK

TYPOLOGIE Wohnen, Innenraum
STATUS Auftrag, Gebaut
ORT Sexten, Italien
JAHR 2014
AUFTRAGGEBER Privat


DESIGN TEAM Eva Castro, Nicoletta Gerevini, Ulla Hell, Holger Kehne, Peter Pichler, David Preindl, Maya Shopova, Daniela Walder, Chuan Wang
​​​​​​​PHOTO CREDIT Holger Kehne, Hertha Hurnaus

Das Gebäude befindet sich in einer Hanglage am Rande eines Wohngebietes. Das Volumen wurde aus der funktionalen Anforderung entwickelt, 6 voneinander unabhängige Wohneinheiten mit einem gemeinsam genutzten Treppenhaus unterzubringen: durch eine Einkerbung in der Fassade, welche auch den Hauptzugang markiert, ist das Gebäude in zwei Hälften geteilt. Dieser Einschnitt ist das prägende Entwurfselement: von der Einbuchtung ausgehend, verläuft je ein Band zu beiden Seiten, bildet die Brüstung von überdachten, uneinsichtigen Balkonen und endet im Gelände der umgebenden Topografie. Dem steilen Hang folgend, springen die Bänder und die Fassade nach oben hin zurück. Die 6 Wohnungen richten ihren Blick zur Sonne und zum Panorama der Dolomiten. Die Materialität und Farbgebung beschränken sich auf regionale Material- und Farbcodes und neben Glas werden lediglich Lärchenholz und voroxidiertes Kupfer verwendet. Durch die Wiederholung der Farbpalette von benachbarten Bauernhäusern mit dunklen, von der Sonne verbrannten Lärchenholzfassaden passt sich das Gebäude in sein Umfeld ein. Die Streifen aus dunklem Kupfer umgeben allseitig das Objekt und definieren schließlich das Dach als Fortsetzung der gesamten Fassade und des umbauten Raums. Die Dachform selbst leitet sich aus den örtlichen Bauvorschriften ab: die Typologie des Satteldachs wird in die volumetrische Gestaltung des Gebäudes als Fortsetzung der Fassadenausbildung aufgenommen.